Noch warten Mieterinnen und Mieter auf die Nebenkostenabrechnung für 2022, die ihnen erst in der zweiten Jahreshälfte von 2023 zugestellt wird. Angesichts der stark gestiegenen Energiekosten und der allgemein hohen Inflation gehen Verbände von Mieter- und Vermieterseite von höheren Mietnebenkosten aus. Wir wollten wissen, mit welchem Kostenanstieg die Mieter rechnen müssen und haben das auf Basis von Vermieter-Vorabrechnungen von 2022 im Vergleich zu 2019/20 ermittelt.
Jetzt Nebenkostenabrechnung prüfen lassen »Für das Abrechnungsjahr 2022 können Mieter mit Kosten von rund 6,40 Euro pro Quadratmeter (Euro/m2) rechnen. 2019/20 lagen die durchschnittlichen Kosten noch bei 2,93 Euro/m2, was einem Anstieg von fast 120 Prozent entspricht. Besonders ausschlaggebend: die Verbrauchskosten der Mieter. Diese steigen insgesamt um 230 Prozent im Vergleich zu 2019 – und machen nun mit 4,70 Euro/m2 über 70 Prozent der gesamten Nebenkosten aus.
Die größten Kostentreiber der Nebenkosten sind das Heizen und Warmwasser: Für 2022 werden sie um mehr als 300 Prozent im Vergleich zu 2019/20 auf 4,30 Euro/m2 steigen. Kosten für Wasser inkl. Abwasser werden sich um etwa 12 Prozent auf knapp 40 Cent/m2 erhöhen.
Von den Kosten, auf die der Vermieter Einfluss hat, steigen allgemeine Stromausgaben für das Gebäude mit 23 Prozent und solche für den Hauswart mit 18 Prozent am stärksten. Ausgaben für Gartenpflege und Versicherungen erhöhen sich um 15 Prozent.
Eine Wohnung in Deutschland hat durchschnittlich 92 m2: Dafür lagen 2019/20 die Verbrauchskosten der Mieter 2019 im Schnitt noch bei monatlichen 129,72 Euro. Für das Abrechnungsjahr 2022 werden monatlich 430,65 Euro fällig. Auf das ganze Jahre berechnet, entspricht das Mehrkosten von über 3.100 Euro.
Nach unseren Daten sind 90 Prozent aller Nebenkostenabrechnungen von Vermietern fehlerhaft und damit unzulässig. Bei Widerspruch erhalten Mieter im Schnitt 317 Euro zurück. Was viele nicht wissen: Mieter haben noch zwölf Monate nach Zahlung der Nebenkosten das Recht, diese zu beanstanden. Das heißt, sie können jetzt noch ihre Nebenkostenabrechnungen von 2021 überprüfen und dann ggf. Geld zurückerhalten. Viele Rechtsschutzversicherungen übernehmen für ihre Versicherten die Kosten einer Überprüfung durch uns.
Die Prognose der Nebenkostenabrechnungen von 2022 hat Mineko auf Basis von über 2.500 Vorabrechnungen von Vermietern berechnet. Die Vorabrechnungen wurden mithilfe von Belegen für 2022 erstellt.